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Gartenteich – Planen und Anlegen9 Min. Lesezeit

Hallo Gartenfreund*in

schön, dass du den Weg zu diesem Blog-Beitrag gefunden hast. Als Dank wartet am Ende der Seite eine kleine Überraschung auf dich.

VORWORT

Ob kleine mit Wasser gefüllte, alte Zinkwanne oder ein großer Pool, Wasser ist immer ein Hingucker im Garten. Die Möglichkeiten sich das Element Wasser in den Garten zu holen sind unendlich. In diesem Beitrag möchte ich auf die Planung und das Anlegen von Gartenteichen eingehen. Wer sich für eine Teichfläche in seinem Garten entschieden hat, steht nun vor der Frage: „Wie gehe ich vor?“

PLANUNG

Zum Standort: Teichanlagen sollten 6-8 Stunden am Tag von der Sonne beschienen werden, da die Teich- und Wasserpflanzen das Licht zum Wachsen benötigen. Allerdings fördert warmes Wasser im Sommer das Algenwachstum, daher wäre etwas Schatten, z.B. durch einen Baum von Vorteil. Hierbei ist auf den notwendigen Abstand zu achten, da Laub im Herbst in den Teich fällt und somit viel Pflege hervorruft. Zum anderen braucht man eine wurzelfeste Abdichtung, damit die Wurzeln des Baumes die Abdichtung des Teiches nicht beschädigen.

Ein sehr wichtiger Punkt sind die Versorgungsleistungen. Informiere dich darüber wo genau bereits vorhandene Leitungen liegen, um diese nicht zu beschädigen. Plane zudem ein, wo eventuell Leitungen für den Teichbetrieb (Strom, Wasser) notwendig sind.

Ein Teich sollte 60-80cm tief sein, wobei man die Stärken von Unterbaumaterial, Dichtung und Substraten mitberechnen muss. Zierfischteiche sollte 1,20m tief sein. Je größer ein Teich, desto stabiler ist sein ökologisches Gleichgewicht und umso weniger Pflegeaufwand hat man. Bedenke auch, dass die (Rand-)-bepflanzung einen gewissen Teil der Wasseroberfläche einnimmt. Plane lieber etwas großzügiger, als später von einer zu kleinen Wasserfläche enttäuscht zu sein. Ein natürliches Gewässer fällt flach ab und bietet den Wasserpflanzen somit verschiedene Tiefenzonen. Gestalte das Profil des Teiches in Stufen, um den Pflanzen diese Tiefenzonen zu geben.

Die gewählte Form des Teiches kann man mit einen dicken Strick, einem Gartenschlauch, Sand oder Sägemehl ins Gelände übertragen. Änderungen lassen sich dadurch leicht vornehmen. Hole dir von Nachbarn, Baufirmen oder auf Ämtern Informationen zum Baugrund ein. Es kann passieren, dass nach 30-40cm Oberboden felsiges Gestein zum Vorschein kommt und die Aushubarbeiten erschweren und auch verteuern. Sehr sandige Böden haben dagegen oft das Problem der Standfestigkeit. All dies gilt es in die Vorüberlegungen und Planungen mit einzubeziehen. Kläre auch rechtliche Fragen: brauche ich ggf. einen Bauantrag, wieviel Abstand muss ich zum Nachbargrundstück einhalten, benötigen ich eine wasserrechtliche Genehmigung usw. Auskünfte geben die Landesbauordnungen sowie die Bauämter.

Wohin mit dem Aushub? Bei der berechneten Aushubmenge ist immer auch ein Lockerungsfaktor von 10-15% einzurechnen. Den wertvollen, belebten Oberboden lagert man am besten separat.

DICHTMATERIALIEN

Folie: Ist am gebräuchlichsten und preiswertesten. Sehr haltbar, elastisch, wurzelfest und reißfest, außerdem UV-stabil, frostbeständig und verrottungsfrei. Folie bietet nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten.

PVC (Polyvinylchlorid-)Folie ist die gängigste Folienart, da sie sehr flexibel und preisgünstig ist. Ihr großer Vorteil ist, dass sie vor Ort in Bahnen verlegt und verschweißt werden kann. Letzteres sollte allerdings von einer Fachfirma übernommen werden, da es hierfür einiges an Erfahrung braucht.

PE (Polyethylen)-Folie kann nicht vor Ort verschweißt werden. Ist recht steif und deshalb nicht so leicht zu handhaben.

Synthesekautschuk-Folien (EPDM) ist hochelastisch und lässt sich auch bei kühler Witterung verlegen und verarbeiten. Außerdem ist sie sehr reißfest, stark dehnbar und somit stark belastbar. EPDM-Folien gibt es ab einer Stärke von 1 mm.

Gewebeverstärkte Polyolefin-Folie ist frei von Weichmachern, dennoch flexibel und anpassungsfähig. Gibt es als Rollenware oder auf Maß angefertigt in Stärken zwischen 0,3 – 2 mm.

Die Wahl der Folienart hängt vom Untergrund und der Art der Belastung ab.

Bei den Farben bietet der Handel Auswahl zwischen erd- und sandfarbenen, olivgrünen, braunen bis hin zu türkisfarbenen Folien an.

Für die Dekoration der Randbereiche ist auch besandete Folie erhältlich.

Fertigteiche: sind praktisch unverwüstlich, bestehen aus umweltverträglichem Polyethylen oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Die gängigste Farbe ist schwarz. Es gibt aber auch Fertigteiche in grün oder braun, sowie mit besandeten Rändern. Auch für die Gestaltung von Bächen, Wasserläufen und Wasserfällen gibt es Fertigteile aus Kunststoff. Größere Kunststoffbecken können auch aus mehreren Einzelteilen bestehen, die vor Ort (von einer Fachfirma) verschraubt und abgedichtet werden.

Ton als natürliches Dichtmittel ist nicht wasserabweisend, sondern nimmt Wasser auf, dadurch quillt er auf und wird dicht. Außerdem bleibt Ton kühl, was der Wasserqualität zugute kommt. Er bindet überschüssige Nährstoffe, die er bei Bedarf wieder an die Pflanzen abgibt. Ton wird für den Teichbau in Ziegel geformt und erdfeucht geliefert. Leider ist er von Natur aus recht schwer, was die Transportkosten erhöht. Tondichtungsbahnen bestehen aus 2 Lagen Vlies, die ein Tonmineral (Bentonit) in trockener bzw. erdfeuchter Form ummanteln. Tondichtungsbahnen werden in Rollen geliefert und in der fertigen Teichgrube ausgerollt. Ton hat leider den Nachteil, dass er nur bei flachen Uferneigungen von 1:3 ( 1m Tiefe auf 3m Länge) verbaut werden kann, was eine Mindestfläche von ca. 35-40 m² voraussetzt. Die Verarbeitung von Ton als Dichtungsmaterial sollte in die Hände einer Fachfirma gegeben werden.

Teichcompound ist eine pulverförmige Fertigtrockenmischung, sie sorgt für eine wasserundurchlässige Dichtschicht bei 30 mm Mindesteinbaustärke, Teichcompound ermöglicht eine beliebige Oberflächen- und Farbgestaltung. Die fertige Mischung kann mit Quarzsand 0/2 bis zum Verhältnis 2:1 vermischt werden (2 Teile Sand auf 1 Teil FTC), Dieses neuartige Material ist nagetiersicher, wurzelfest und hat einen hohen Oberflächenwiderstand. Schadenstellen lassen sich einfach sanieren. Die mit Wasser angerührte Mischung ist bis zu 2 Std. verarbeitbar (nachträgliches Aufmischen möglich). Teichcompound ist ideal für Teich- und Poolbau, Wasserläufe, Wasserreservoire und Ablagerungsbecken. Der Untergrund muss gut feucht, setzungsfrei und mineralisch sein. Der Baukörper muss mind. 3 Tage feucht gehalten werden (Nässen oder Füllen des Teiches). Weitere Produktinformationen findest Du: hier!

Nur der Vollständigkeit halber seien hier auch die Möglichkeiten der Abdichtung mit Glasfasermatten und Polyesterharz sowie Beton erwähnt, die aber kaum Anwendung finden.

ANLEGEN EINES GARTENTEICHS

Die Anlage eines Folienteichs: Der Aushub ist bei nicht gefrorenem Boden möglich. Folien aus PVC und PE lassen sich bei wärmeren Temperaturen besser verarbeiten, weil sie dann weicher und geschmeidiger sind. Zunächst wird der Grundriss ins Gelände übertragen (wie oben beschrieben). Der Aushub erfolgt schichtweise. Ober- und Unterboden werden schichtweise abgetragen und getrennt voneinander deponiert. Deponiere das Aushubmaterial weit genug weg von der Baustelle und schütze Rasenflächen ggf. mit Bohlen oder Schaltafeln. Zuerst trägt man den Boden bis auf die Tiefe der Sumpfzone ab. Die Stärke für den Unterbau und die Dichtung (Sand, Vlies und Folie), sowie die Höhe der Substratschicht und Höhe des Wasserstandes ergeben die nötige Aushubtiefe. Im nächsten Arbeitsschritt wird auf der Sohle der ersten ausgehobenen Schicht der Rand der Sumpf- bzw. Flachwasserzone markiert und von dort die nächsttiefere Zone ausgehoben. Je nach Teichgröße erhält man so 2-4 Tiefenzonen, mit Tiefen von 15-30cm; 60-80cm; 100-120cm. Die Übergänge von einer Zone zur nächsten werden nie senkrecht, sondern immer abgeflacht ausgebildet. Große Aushubmengen können mit größeren Baggern schnell und günstig erledigt werden. Das Planum ist dann in Handarbeit herzustellen, zudem sind Wurzeln, Steine und spitze Gegenstände zu entfernen. Zum Ermitteln der Höhen gibt es mehrere Möglichkeiten wie z.B. Richtscheit oder Aluminiumlatte und Wasserwaage, Richtschnur und Wasserwaage, Schlauchwaage oder moderne und sehr einfach zu bedienende Laserwasserwaagen (kann man ausleihen).

Nun wird der Untergrund geglättet und lockerer Boden mit einem Handstampfer gut verdichtet.

Die Fläche für die Folie kannst Du nach folgender Formel berechnen:

Länge: L + 2 x T + Z (Z = Zusatz)

Breite: B + 2 x T + Z

Zur Überprüfung kannst du eine Schnur entlang der größten Länge und Breite legen.

Komplizierte Teichformen müssen zur Mengenermittlung mittels eines Rasters aufgemessen werden. Der Fachhandel übernimmt das Verschweißen der benötigten Folienstücke und übernimmt auch die Garantie für die Nähte.

Der Untergrund wird mit 5cm Sand ausgekleidet, alternativ haben sich aber auch die im Fachhandel angebotenen Vliese sehr bewährt. Bei sehr felsigem Untergrund sollte man beides machen, also erst eine Sandschicht ausbringen und noch ein Vlies auslegen. Vliese werden mit 10-15cm Überlappung verlegt. Kommt die Folie in einem Stück braucht man mehrere Helfer und am besten auch warmes Wetter um sie auszulegen. Man verlegt die Folie von der Mitte (und tiefsten Stelle) des Teichs hin zu den Rändern. Statt vieler kleiner Falten achtet man darauf, nur wenige große Falten zu bekommen und diese möglich glatt an die Wandungen zu drücken. Auch der Wasserdruck glättet noch so manche Falte. Nun kann schon langsam mit Wasser gefüllt werden. Die Dichtung setzt sich unter Belastung langsam und schmiegt sich an die Wände an. Im oberen Bereich kann nun bei den Falten nachgearbeitet werden.

Teichrand/Kapillarsperre: Was in der Natur ganz automatisch funktioniert, muss bei einem künstlichen Teich eben künstlich erzeugt werden: Die absolute Trennung zwischen Wasserflächen und oberer Bodenschicht. Dazu wird meist ein Band aus Kunststoff (Betonborde bei geraden Linien) entlang der Uferlinie senkrecht einbetoniert. Das Vlies (wenn verbaut) und die Folie werden senkrecht am Kunststoffband hochgezogen und auf der Landseite umgeschlagen. Warte ab bis sich alles genügend gesetzt hat und kürze dann die überstehende Folie 1-2cm oberhalb des angrenzenden Erdreichs. Auch L-Steine aus Beton eignen sich für die Gestaltung von Randbereichen. Bei größeren Teich oder in Hanglagen sollte ein Überlauf an einer Stelle des Teichrands eingebaut werden, damit überschüssiges Regenwasser gefahrlos versickern kann. Eine in Vlies und Kies eingepackte dem Gefälle nach geneigte Drainageleitung nimmt das Wasser auf und lässt es unsichtbar im Erdboden versickern.

Abschließend wird Pflanzsubstrat in die verschiedenen Zonen eingebracht, bepflanzt, mit Kies der Körnung 16-32mm gegen Aufschwemmen geschützt und langsam bis zum gewünschten Endstand mit Wasser aufgefüllt.

Beim Thema Technik gibt es mittlerweile so viele Möglichkeiten, von Unterwasserscheinwerfern bis hin zu Nebelanlagen, Gartenpumpen, Teichpumpen, Unterwasserpumpen, Filterpumpen oder Universalpumpen. Darüber kann ich einen eigenen Beitrag schreiben.

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Beitragsbild: David Mark auf Pixabay