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wassergebundene Wegedecke6 Min. Lesezeit

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Wassergebundene Wegedecken

Wassergebundene Decken gehören zu den Deckschichten, die ohne Bindemittel hergestellt werden können. Sie bestehen aus Sanden, Kies-Sanden oder Splitt-Sand-Gemischen und bilden den oberen Abschluss des Oberbaues. Ihre Aufgabe besteht in der Verbesserung und dem Schutz der Oberfläche von Tragschichten. Zur Anwendung kommen Sie nur auf ungebundenen Tragschichten (Kies- oder Schottertragschichten).

Folgende Ausführungen sind möglich:

a) Erdwege – Erdstraßen:

Hierbei wird die direkt benutzte Oberfläche des anstehenden Bodens lediglich durch Planieren oder Verdichten verbessert.

b) Wegebefestigung: aus unsortiertem Gestein (mit oder ohne Deckschicht aus Sand-Kiessand-Splitt).

c) Wegebefestigung: aus Sand-Splitt-Kies verfüllten Schotterschichten mit Deckschicht aus Sand-Kiessand-Splitt

d) Sandgeschlämmte Schotterdecke: diese besteht aus einer gut verdichteten Schotterschicht, die auf einer unteren Tragschicht aufgebaut wird. Die Hohlräume sind mit Sanden, Splitten oder Gemisch aus beiden verfüllt. Das Verfüllen gelingt durch Einschlämmen mit Wasser.

e) Wegebefestigung: aus korngestuften Gesteinsgemischen (Mineralbeton)

Anwendungsbereich:

Diese Decken ohne Bindemittel eignen sich vor allem für Fußwege und mäßig befahrene Verkehrswege und -flächen. Bei Längsneigungen über 6% ist diese Bauweise im Hinblick auf zu erwartende Oberflächenschäden durch Auswaschungen in der Regel nicht zu empfehlen.

Die Vorteile ungebundener Deckschichten bestehen in:

  • den geringen Herstellungskosten

  • einer guten Begehbarkeit

  • einem guten „naturnahen“ Aussehen

Folgende Nachteile stehen dem gegenüber:

  • die etwas höheren Unterhaltungskosten. Es muss von Zeit zu Zeit nachgesandet werden, da Auswaschungen nie ganz zu vermeiden sind.

  • Die Staubbildung. Sie kann infolge mangelnder Durchfeuchtung entstehen, wodurch der Zusammenhalt der Kornfraktion sich löst, oder das Korn zerkleinert sich. Letzteres kann bei nicht witterungsbeständigen Baustoffen durch Frost-Tauwechsel auftreten, ebenso durch Abrieb oder durch das Begehen oder Befahren wenn die verwendeten Baustoffe nicht ausreichend verschleißfest sind.

  • Durch die Schmutzbildung bei langanhaltenden Regenfällen

  • Der Winterdienst wird erschwert, besonders bei mechanischer Räumung. Die Decke kann beschädigt werden. Wassergebundene Decken sind bis zu einem gewissen Grade wasserdurchlässig. Salz kann unmittelbar in den Boden gelangen.

Bei Außenanlagen von Gebäuden, besonders bei Hausgärten sollten wassergebundene Decken im hausnahen Bereich, insbesondere vor Eingängen wegen der Schmutzbildung nicht verwendet werden. Dennoch möchte ich diese Bauweise hier ausführlich behandeln, da für wassergebundene Beläge gerade im Garten- und Landschaftsbau ein typischer und vielfältiger Anwendungsbereich liegt.

Baustoffe:

Bei Flächen, die nur geringste Anforderungen hinsichtlich Tragfähigkeit und Verschleißfestigkeit haben, kommen als Baustoffe unsortierte Gesteine zur Anwendung. Sie können bestehen aus:

a) sogenannten Kiessanden, an deren Kornaufbau und Korngröße keine besonderen Anforderungen gestellt werden

b) Natursteinen, die als Nebenprodukte bei der Brechung von Schotter und Splitt in den Steinbrüchen anfallen

c) sogenannte Lesesteine, die z.B. bei der Bearbeitung und Säuberung von Feldern abgesammelt und meist am Feldrand liegengelassen werden

d) unsortierte Hochofenschlacke oder auch Haldenmaterial

Größtkorn und Schichtdicke solcher oder ähnlicher Materialien sollten bei ihrer Verwendung aufeinander abgestimmt werden, gegebenenfalls sollten einzelne, zu große Steine aussortiert werden. Als Deckschicht ist bindiger Sand, bzw. Kiessand als Füllstoff einzubauen und einzurütteln bzw. aufzubringen. Hochofenschlacke und Brechsande, auch aus verunreinigtem Naturgestein, können ebenfalls verwendet werden.

Wenn an die Tragfähigkeit höhere Anforderungen gestellt werden, sollten sortierte Gesteine zur Anwendung kommen. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten für den Schichtaufbau durch die Verwendung von:

a) gebrochener Hochofenschlacke oder gebrochenem Gestein in Schottergröße, wodurch ein tragendes Gerüst (Stützkorn) in der Schicht gebildet wird. Die nach dem Verdichten noch verbleibenden Hohlräume werden durch ein feinkörniges Gesteinsgemisch oder andere geeignete Baustoffe (Füllkorn) bis zur gewünschten Standfestigkeit ausgefüllt.

b) kornabgestuften Gesteinsgemische aus gebrochenen oder ungebrochenen Materialien

Deckschichten

Hohlraumarme Gemische aus verwitterungsbeständigen, harten Mineralstoffen mit einem ausreichenden Anteil an bindigen Bestandteilen eignen sich für Deckschichten am besten. Letztere haben die Aufgabe, wie ein „Bindemittel“ zu wirken und für einen möglichst glatten, festen und staubfreien Deckenabschluss zu sorgen. Ein unerwünschtes völliges Austrocknen der Decke wird vermieden durch die bindigen Bestandteile. Es entsteht auch ein geringer kapillarer Anschluss an die darunter liegenden Schichten und den Untergrund was der Lebensdauer der wassergebundenen Wegedecke zuträglich ist.

Der Durchmesser des Größtkorns bei Deckschichten sollte nicht mehr als zwei Drittel der Schichtdicke betragen.

Die Dicke der Deckschicht bei überwiegend fußläufigen Wegen sollte im verdichteten Zustand mindestens 2 cm aufweisen. Splitt-Sand-Gemische der Körnung 0/16 (0 bis 16mm) eignen sich für diese Deckenstärken am besten (Decken ab 2,5 cm). Das Größtkorn des Materials für Fußwege sollte 16 mm nicht überschreiten.

Für Gehwege kommen auch kleinere Körnungen zur Anwendung (0/3 oder 0/5 mm).

Für wassergebundene Deckschichten sind viele verschiedene Materialien im Handel erhältlich, die unter Bezeichnungen bekannt sind wie z.B.:

  • Pyrmogrand

  • Rotgrand (aus Buntsandstein)

  • Steinmehl (aus Dolomotgestein)

  • Lavlith (aus Schaumlava)

  • Dorstener Lehmkies

  • Teutokies

  • rote Haldenaschen

  • Ziegelmehl u.a.

Auch die Verwendung von Baumrinde als Deckschicht ist in Sonderfällen möglich.

Von Bedeutung sind diese unterschiedlichen Baustoffe aus gestalterischer Sicht, weil dadurch gewisse Farbgebungen der Deckschichten möglich sind. Da sich allerdings die Transportkosten bei größeren Entfernungen sehr stark auswirken, haben diese Materialien im Allgemeinen nur regionale Bedeutung.

Ausführung

Das Gesteinsgemisch für ungebundene Deckschichten wird mit Verteilergeräten (Bagger, LKW mit Greifschaufel) oder per Hand eingebaut und bei günstigem Wassergehalt so verdichtet, dass ein einwandfreier Oberflächenabschluss gewährleistet ist. Wichtig ist hier, das das Material beim Verdichten gewalzt wird! Dazu muss gegebenenfalls etwas gewässert werden, bis ein gleichmäßig dichtes Gefüge entsteht. Ein rascher Abfluss des Oberflächenwassers soll in Verbindung mit der Profilgestaltung ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen Unebenheiten der Tragschicht ausgeglichen werden. Ein Beispiel für den Aufbau eines Fußweges mit korngestuften Material zeigt diese Abbildung:

Die Verwendung von nicht korngestuften Materialien ist wesentlich arbeitsaufwendiger, im Gegensatz zu korngestuftem Material, wenn man ein möglichst langlebiges Ergebnis erzielen möchte.

Hierzu zeigt die Abbildung ein Beispiel für den Aufbau mit folgender Ausführung:

Die Tragschicht aus Schotter ist in 2 Lagen aufgebaut, mit Splitt und Kies verfüllt und unter Zugabe von Wasser bis zur Standfestigkeit abgewalzt. Danach wird eine 2 cm dicke Lehmschicht aufgebracht und festgestampft, mit Splitt überstreut und unter Zugabe von Wasser profilgerecht abgewalzt, bis ein gleichmäßiges, festes und dauerhaftes Gefüge entsteht. Einen Anhalt für den Materialbedarf gibt diese Tabelle:

Wassergebundene Wege – Materialbedarf

Schicht

Dicke

Material

Bedarf je m2

   

kg

1. Tragschicht (Frostschutzschicht)

10 cm

Kies

0,125

225

2. Tragschicht

10 cm

Grober Schotter

Feiner Schotter

Splitt

0,064

0,064

0,013

100

100

20

3. Decke

2 cm

Lehm

0,022

 

2 cm

Splitt

0,025

45

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Bis bald

Dein Volkmar

Inspirationsquelle: Alfred Niesel, Bauen mit Grün, Deutschland, 1989, Paul Parey Verlag

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