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Asiatische Gärten gestalten – Grundlagen8 Min. Lesezeit

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Asiatische Gärten gestalten

Asiatische Gärten bieten eine unglaubliche Vielfalt. Einen asiatischen Garten zu gestalten ist der Versuch die Sehnsucht nach der fernen, fremden Welt zu stillen. Asiatische Gartenkunst bündelt die Lust am Exotischen. In aller erster Linie denkt man beim Stichwort „asiatische Gärten“ an China und Japan, an geharkte Kiesflächen, an Steinsetzungen die pittoresk wirken, an Flächen, die mit Moos bedeckt sind, an Wasserflächen, Steinlaternen und Ähnliches.

Wichtig ist vorab zu erwähnen, dass du in deiner do it yourself Gartengestaltung deine eigenen Wege gehen musst. Die ganze Tragweite der chinesischen, japanischen oder asiatisch gelagerten Gartenphilosophien werden wir als Mitteleuropäer nie in voller Gänze erfassen und verstehen können. Dies ist aber auch nicht schlimm. Wir gehen in ein asiatisches Restaurant, weil uns das Essen dort schmeckt, nicht weil wir die Kultur der asiatischen Küche verstehen wollen.

Trotz dieser Freiheit solltest du die Grundsätze der Gartengestaltung nicht vernachlässigen. Wenn du die zur Verfügung stehende(n) Fläche(n) als ein (Garten)-Raum begreifst, und die Aufgliederung wie bei deiner Wohnung oder einem Zimmer vornimmst, fällt es dir leichter die(se) Fläche(n) sinnvoll zu füllen und zu gestalten.

Ebenso wie europäische Gärten haben auch asiatische Gärten Funktionsbereiche, so ist z.B. der Teegarten der Schauplatz für die Teezeremonien, der Trockengarten der Ort für die Meditation oder ein Paradiesgarten der Platz für Entspannung und Vergnügen.

Wichtig zu erwähnen: Feng Shui gibt keine konkreten Handlungsanweisungen, sondern ist nur eine von vielen möglichen Hilfen.

Klassische asiatische Gärten bestechen durch ihre harmonische Ordnung, die bei uns Bewunderung auslösen. Mit dem Mittel der Konzentration hat man auch bei uns die Möglichkeit die natürliche Wirkung fernöstlicher Gartenparadiese zu gestalten. So kann ein Stein zu einer Insel, eine Kiesfläche zu einem Meer oder eine kleine Kieferngruppe zu einem ganzen Wald werden.

Dekorationselemente/feste Gartenelemente:

  • Buddah (sitzend oder liegend)

  • Wasserspiele wie Bambusfontänen (shishi odoshi genannt)

  • Wasserbecken mit Schöpfkelle

  • Pagoden

  • Steinsetzungen nach festen Kombinationen von aufrechten und liegenden Formen

  • Trittsteine

  • Rundbrücken (müssen nicht unbedingt Wasserflächen überspannen)

  • Glocken- und Windspiele

  • Sichtschutzwände aus Holz, Bambus, oder mit Pflanzen gestaltet

  • Teepavillon

  • Mondtore

  • Steinlaternen

Tipp: Dein Konzept vom asiatischen Garten überzeugt dann, wenn alle Dekorationselemente schön, aber verzichtbar sind!

Anders als in unseren europäischen Gärten, wo vom Frühjahr bis in den Spätherbst etwas blühen soll und im Winter die Gräser, alten Blütenstände, bunte Rinden (z.B. gelbholziger oder rotholziger Hartriegel bot. „Cornus“) dem Auge des Betrachters noch etwa bieten sollen, ist es das Sehen und Betrachten beim Wandeln durch den Garten, was einen klassischen asiatischen Garten ausmacht.

Die Fantasie bei der Gestaltung eines asiatischen Gartens kann von der Klarheit japanischer Gärten, über die Großzügigkeit chinesischer Gärten, bis hin zur Exotik thailändischer oder balinesischer Gärten reichen. Daher: Mut zu Gedankenspielen! Asiatische Gärten sind immer auch Räume, um Traumbilder darzustellen oder auch Räume zu schaffen, die der Entspannung dienen.

Zur Planung deines eigenen asiatischen Gartens solltest du dir zunächst darüber klar werden, welche Ideen du in die Planung deines do-it-yourself-Gartens mit einbringen möchtest. Eine wichtige Hilfestellung dazu ist meine kostenfreie Checkliste (jetzt runterladen!). Schreibe dir alle Ideen, und seien es noch so kleine Details, auf. Um deinen asiatischen Garten zu visualisieren hilft dir vielleicht auch eine Mustercollage mit eigenen Fotos, Bildern aus Zeitschriften, Kopien aus Büchern oder Ausdrucken aus dem Internet. Mache dir dabei nicht allzu viele Gedanken, ob deine Vorstellungen mit dem zur Verfügung stehenden Platz realisierbar sind.

Es geht einmal nur darum die Ideen und Vorstellungen zu Papier zu bringen ohne sich dabei einengen zu lassen. Dieser Prozess kann längere Zeit, mitunter mehrere Monate dauern. Im nächsten Schritt machst du dir eine Liste, auf der du dir notierst, welche Bereiche du in deinem asiatischen Garten fest einplanst.

Als nächstes geht es darum die Flächen sinnvoll aufzuteilen. Überlege dir, was du gerne in deinem Gartenparadies tun möchtest. Hättest du gerne einen Platz zum Sitzen, einen Pavillon oder einen Ort zum Meditieren? Möchtest du Wasserflächen integrieren, wenn ja, als fließender Bachlauf oder als stehende Wasserfläche? Du kannst sie aber auch als trockene Wasserfläche oder trockengefallenen Bachlauf gestalten.

Am einfachsten ist es die Fläche(n) zunächst auf Papier zu skizzieren und dann in einzelnen Schritten die Aufteilung vorzunehmen. Gibt es einzelne Gartenbereiche, die du voneinander abgrenzen möchtest? Wie sollen die Wege die einzelnen Bereiche miteinander verbinden und wo finden andere Elemente wie Mauern, Wasser oder Bauwerke ihre Plätze?

Tipp: auf gebrochenem Kies lässt es sich angenehmer laufen, als auf rundkörnigem Kies, da dieser sich leichter wegtritt.

Asiatische Gärten dienen dem Betrachten, der Verbindung von Mensch und Natur. In Asien ist die Natur der Hauptakteur in der Gartengestaltung. In unserer westlichen Welt liegt der Augenmerk mehr darin, die Freizeitgestaltung in den Garten zu verlegen. Hierin liegt die Herausforderung bei dem Anlegen eines fernöstlichen Gartens, der unseren westlichen Ansprüchen genügt. Die Verbindung kann oft sehr gut über die Auswahl des richtigen Mobiliars geschaffen werden. Dies gilt sowohl für klassische als auch für moderne Gärten in asiatischem Stil.

Beim Thema Beleuchtung gilt: weniger ist mehr. Wähle eine dezente, sparsame Beleuchtung in warmen Lichttönen. Wähle statt Punktstrahlern eher Leuchten, die einen breiten Leuchtkegel haben und ihr Licht großflächig streuen. Die Lichter im asiatischen Garten dürfen dem Mondlicht keine Konkurrenz sein. Mache dir die Wirkung von Licht und Schatten zu nutze, so entstehen ganz neue Ansichten des Gartens in der Dämmerung und bei Nacht.

Wasser ist auch in fernöstlichen Gartenstilen ein wichtiges Gestaltungselement. Ob die Wasserfläche dabei die natürliche Form eines Sees oder geradlinige Formen wie Rechteck, Kreis oder Quadrat annimmt, kommt auf den gewählten Stil an. Wichtig ist, dass fließende Wasserspiele eher ruhig bleiben. Ein Bachlauf sollte z.B. keine großen Wasserfälle haben, damit das Wasser leise gurgelnd fließen kann.

In einem asiatischen Garten hat die Bepflanzung einen Symbolcharakter, der sich harmonisch in das Gesamtkonzept zu integrieren hat. Dies nimmt zwar Zeit in Anspruch, aber die Investition lohnt sich. Die Grundregel bei der Pflanzenkombination lautet, dass Harmonie entstehen soll.

Dieser Blogartikel kann nur ein Ansatz sein, dir Ideen und Anregungen zu vermitteln. Er kann kein ganzen Buch ersetzen. Du hast beim Lesen vielleicht die ersten Bilder von DEINEM asiatischen Garten entstehen lassen?

Ich wünsche dir viel Freude bei der Planung und Umsetzung DEINES eigenen asiatischen Gartens und würde mich freuen, wenn du den Beitrag bei facebook liken würdest.

Welche Grundlagen der Gartenplanung du benötigst um sorgenfrei in DEINE eigene Gartenplanung starten zu können, dass verrate ich dir in meinem Buch: „Gartenplanung für Selbermacher – einfach gedacht, verständlich gemacht“

Inspirationsquelle: Buch „Asiatische Gärten gestalten“ von Oliver Kipp Gräfe und Unzer-Verlag, Deutschland, 1. Auflage 2011

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